Unterwegs in Costa Rica
2017 haben wir das wunderschöne Costa Rica erkundet, Auch diesesmal waren wir mit dem gemieteten Geländewagen unterwegs. Unsere Reise beginnt in San José, danach geht es in den Urwald an der Grenze zu Nicaragua.
Samstag, 01.04.2017
Der letzte Tag in Deutschland. Gerade haben wir bei der KLM eingecheckt, morgen um 8:55Uhr fliegen wir von Hamburg über Amsterdam nach Panama-City. Von da aus geht es dann weiter nach San Jose. Jetzt müssen wir aber erstmal unsere Koffer packen...
Sonntag, 02.04.2017
Leider sind wir ein bisschen spät aus dem Bett gekommen und hatten es eilig. Nach einem kurzen Flug und einem pappigen KLM-Sandwich warten wir jetzt in Amsterdam auf unseren Weiterflug nach Panama. Unser Flieger ist gerade angekommen und wird "frischgemacht":
Jochen hofft, dass die bald fertig werden mit dem Flieger. Am besten bevor Barbara unsere gesamte Urlaubkasse in einem dieser Münz-Massagesessel versenkt...
Montag, 03.04.2017
Endlich angekommen und einigermassen ausgeschlafen. Leider hat Barbara gestern in einem Anfall von Übermüdung ihr Handy verloren. Beim elektronischen Checkin in Panama hat sie es noch benutzt. Klemmt vermutlich irgendwo im Sitz. Bei Copa-Airlines können sie es leider nicht finden. Seufz... Wir haben jetzt erstmal die Simkarte sperren lassen. Da wir nachher sowieso in die Stadt wollen um Prepaid-Karten zu besorgen, gucken wir mal nach Ersatz. Und nach einer Rolle doppelseitigem Klebeband, damit wir in Zukunft die wichtigsten Sachen an Barbara festkleben können. Mit anderen Worten: WhatsApp hat vorübergehend Sendepause... Ansonsten haben wir gut geschlafen. Das Hotel ist toll und die Leute hier auch.
Am Nachmittag können wir in der Stadt schon viel erledigen:
das Auto steht bereits vor der Tür, wir haben ein Grosseinkauf inklusive neues Handy für Barbara und zwei Costa-Ricanischen SIM-Karten erledigt und wir haben uns eine Stunde in die Schlange der "Banco National" gestellt und Euronen getauscht. Nebenbei haben wir die Stadt besichtigt. Alle Reiseführer sagen, San José ist doof. Das können wir bisher nicht finden. Nichts gegen Itzehoe - aber im direkten Vergleich mit Itzehoe gewinnt San José definitiv.
Hier ein paar "Impressionen":
Dienstag, 04.04.2017
Heute haben wir San José in Richtung Nordwesten verlassen. Momentan wird an der wichtigsten Brücke der wichtigsten Ausfallstrasse gebaut. Nach einem hervorragenden Frühstück haben wir uns also erst mal in den Stau gestellt. Irgendwann sind wir dann in die Berge. Leider hat der Stau - gefolgt von den steilen Abfahrten - nichts Gutes für unsere Bremsen getan. Irgendwann hat auch die Motorbremse unseres Automatik-Mitsubishi nicht mehr die erhoffte Bremswirkung gebracht und wir mussten auf steiler Bergstrasse anhalten, um die Bremsen herunterzukühlen. Ein kurzes Telefonat mit der Autovermietung: "Kein Problem, ihr bekommt ein Neues...". Und es hat keine zwei Stunden gedauert, da wurde unser Auto getauscht. Respekt! Jetzt sind wir im Nebelwald von Bajos del Toro. Nachdem wir uns etwas verpustet haben, haben wir eine ausgiebige Wanderung durch den Urwald unternommen. Wir waren ganz alleine, das war toll! Jetzt sitzen wir auf einer gemütlichen Holzveranda im Schaukelstuhl, gucken in die Nacht, hören den (nicht zu überhörenden) Geräuschen des Regenwaldes zu und werden von Glühwürmchen umschwirrt. Die Tagschicht übernehmen übrigens die Kolibris. So kann es weiter gehen...
Mittwoch, 05.04.2017
Das neue Auto bremst zwar, spuckt aber bergauf schwarze Qualmwolken aus. Zuerst haben wir uns etwas Sorgen gemacht. Dann haben wir festgestellt, das alle Diesel hier bergauf qualmen. Liegt also entweder am hiesigen Diesel oder an den unglaublich steilen Strassen, die wir zum Teil nur mit Allrad erklettern konnten. Ausserdem hatte Barbara heute ein Zusammentreffen mit einer Schlange und beide haben sich erschrocken.
Die Kleinstadt Zarcero
Pollos Hermanos :-)
Donnerstag, 06.04.2017
Wow, was für ein Tag. Was für ein Land. Heute haben wir den "Catarata del Toro" Wasserfall besucht. Was für eine Landschaft, Jurassic Park lässt grüssen. Und wieder waren wir ganz alleine. Jetzt sind wir in Boca Tapada, mitten im Urwald und sitzen in unserem Baumhaus in ca. 20m Höhe - daher auch der Handyempfang. Neben uns übernachtet hier auch eine Fledermaus. Es ist ohrenbetäubend laut, die Zikaden zirpen, die Affen brüllen ( wir hoffen zumindest, das es Affen sind). Das hier ist mit Abstand der abgefahrenste Übernachtungsplatz ever. "Schaaaatz, machst Du mal die Spinne weg?".
Unser Baumhaus:
Unsere Nachbarn:
Freitag, 07.04.2017
"KRAWUMMS" machte es um 1:30Uhr, als der erste Affe auf dem Dach unseres Baumhauses landet. Wir sassen natürlich - aus dem Tiefschlaf gerissen - senkrecht im Bett. Gegen 3Uhr morgens dann ein dumpfes und überaus gruseliges Grollen aus allen Bäumen der Umgebung. Die Brüllaffen der Nachbarschaft. OK, daran müssen wir uns gewöhnen... Heute sind wir per Boot an die Grenze zu Nicaragua gefahren.
Die "24-Stunden Ameise" oder "Bullet-Ant". Mit denen ist nicht zu spassen , sucht einfach mal bei YouTube danach...:
Samstag, 08.04.2017
Die Nacht war - schon wieder - spanned. Abends auf der Terasse unseres Baumhauses sind wir beim Feierabend-Bier doch tatsächlich einer Bullet-Ant begegnet. Und deswegen haben wir beschlossen, der recht großen Spinne in unserem Zimmer Asyl zu gewähren. Die hätte sowieso nicht in ein Glas gepasst und einen Eimer hatten wir nicht. Morgens war unser haariger Untermieter natürlich verschwunden, tauchte aber beim Packen von Jochens Reisetasche spontan wieder auf. Beide waren ganz überrascht, die Spinne hat sich dann schnell unters Bett vepieselt. Vor dem Frühstück haben wir dann noch schnell die Brüllaffen abgelichtet, die uns die ganze Nacht genervt haben. Und nach dem Frühstück waren wir noch ein bisschen mit dem Kanu unterwegs - Alligatoren ärgern.
Unser Mitbewohner:
Die lautesten Nachbarn der Welt - die ganze Nacht Party!
Ein letzter Blick auf unser Baumhaus. Schade, wir müssen weiter...:
Weiter geht es zum Vulkan "El Arenal" - wegen dem wird hier oft der Flugverkehr eingestellt.
Wir übernachten direkt am Fuss des Berges und hoffen, dass er sich heute Nacht etwas zurückhält. Brüllaffen gibt es hier auch, also alles gut.
Sonntag, 09.04.2017
Heute war unser Tagesschwerpunkt "Wandern". Im Nationalpark rund um den Vulkan sind wir auf ein erkaltetes Lavafeld geklettert. Ansonsten wieder viel Natur. Tageshighlight: wir sind auf den (auf der roten Liste stehenden) Tuberkel-Hokko getroffen. Der heisst wirklich so! Ein Männchen und ein Weibchen haben sich auf einem einsamen und steilen Pfad fast ohne Scheu vor unsere Kamera gestellt. Die Viecher sind ziemlich gross und wir waren auf jeden Fall beeindruckt.
Genau hier ist Barbara zum zweiten Mal über eine Schlange gestolpert. Gut, dass wir unsere Boots anhaben, das ist hier definitiv keine Gegend für Flipflops...:
Unser Zusammentreffen mit dem Tuberkel-Hokko:
BRRRRUM!!!
Montag, 10.04.2017
Der Vulkan "Arenal" ist nach wie vor unsere "Basisstation". Heute war der "Rio Celeste" unser Tagesziel. Vom "Arenal" sind das ca. 2,5 Stunden Autofahrt auf teilweise steinigen und staubigen Pisten. Der "Rio Celeste" hat seinen Namen von seiner türkisblauen Farbe. Ein interessantes Phänomen : zwei farblose Flüsse vereinigen sich hier. Einer hat einen hohen Säuregehalt (wg. vulkanischer Aktivität ) der andere eine hohe Konzentration an Aluminiosilikat. Der niedrige ph-Wert bewirkt eine Verbindung dieser Aluminiosilikat-Partikel zu einer bestimmten Grösse. Diese streuen das einfallende Licht und dadurch wirkt der Fluss blau. Ist er aber eigentlich gar nicht. Nach ca. 1,5 Stunden Wanderung gelangen wir zum Flussbett, es stinkt nach Schwefel. Landschaftlich unglaublich schön, leider finden das neben uns auch ungefähr 1000 andere Touristen. Die Site war vollkommen überlaufen, an den verschiedenen kleinen Hängebrücken (Belastbarkeit: 1 Person, nicht schaukeln) mussten wir teilweise Schlange stehen. Und Apropos: Barbara hat mal wieder eine gesehen, diesmal eine rot-schwarz-gestreifte Korallenschlange. Trotz der vielen Leute war es aber ein schöner Ausflug und auf dem Rückweg haben wir unseren Panzer nochmal ein wenig über extra-steile Feldwege geprügelt. Ohne Allrad ist es hier zumindest schwierig, schon wegen der Steigungen.
Hier treffen der "Rio Buena Vista" und der "Quebrada Agria" aufeinander und der türkisfarbene "Rio Celeste" entsteht:
Dienstag, 11.04.2017
Heute haben wir den Vulkan "Arenal" verlassen. Nach 4 Stunden Autofahrt haben wir unser nächstes Etappenziel erreicht: den "Playa Pan de Azucar" oder auch "Sugar Beach" auf der Nicoya-Halbinsel / Provinz Guanacaste. Tageshöchsttemperatur: 37 Grad. Den Tag haben wir mit chillen, baden und Caipirinhas verbracht. - daher gibt es heute auch nur wenige Fotos: ein letzter Blick auf den rauchenden Schlot des "Arenal" und der Sonnenuntergang am Pazifik:
Mittwoch, 12.04.2017
Den Vormittag haben wir mit baden verbracht, danach haben wir uns zusammen mit den Leguanen der Nachbarschaft in die Sonne gelegt. Am Nachmittag haben wir dann einen Bootsausflug mit einem Katamaran unternommen. Ursprünglicher Plan: Schnorcheln im Pazifik. Der Ausflug hat sich schnell als seehr "alkohollastig" entpuppt - bevor wir die Bucht verlassen hatten, hatten wir schon einen "Rumpunsch" in der Hand. Neben uns waren einige ziemlich durchgeknallte Amis und Kanadier an Bord und insgesamt war es sehr lustig. Das Schnorchelerlebnis? Naja - der Pazifik ist halt nicht das Rote Meer. Sichtweite unter Wasser: max. 4-5m und Korallen gibt es hier auch nicht. Einige bunte Fische haben wir trotzdem gesehen. Und der Katamaran hatte eine beindruckende Soundanlage und es gab Rumpunsch satt. Wer braucht da noch Fische?
Donnerstag, 13.04.2017
Von unserer "Strandbasis" aus sind wir heute in den 95km entfernten Nationalpark "Barra Honda" gefahren. In "Barra Honda" gibt es tropischen Trockenwald und die Pisten sind ohne Allrad definitiv nicht zu empfehlen. Übrigens - es wird Zeit. Dürfen wir vorstellen - "Engelchen 7.0":
Auf steiler Piste hat uns unser Panzer also in den Nationalpark getragen, dort haben wir eine ausgiebige und schweißtreibende Wanderung bei 37 Grad unternommen. Die Geräuschkulisse stellen jede Menge Brüllaffen und es gibt viele, sogar sehr viele grosse "Iguanas" (Leguane). Die Mensch-Leguan-Hemmschwelle dieser Tiere liegt bei ca. 50cm, ein Teleobjektiv ist also nicht erforderlich:
Im Nationalpark gibt es verschiedene Höhlen, die "Caverna Terciopelo" (benannt nach der Terciopelo-Lanzenotter, sehr vertrauenserweckend...) kann besichtigt werden. Allerdings: für Couch-Potato-Gringos wie uns war das schon eine Herausforderung. Zunächst muss man eine ca.25m hohe, vertikale Leiter herunterklettern (vorsichtshalber angeseilt). Nichts für Menschen mit Höhenangst. Ausserdem erfordert das Ganze reichlich Kraft in den Armen (besonders der Wiederaufstieg). Auch innerhalb der Höhle gibt es viel zu erklettern. Wir waren jedenfalls fix und fertig und klitschnass. Aber es war super und es gab viel zu sehen. Nur die Lanzenotter war nicht zu hause.
Der dicke Gringo steigt nach oben - geschmeidig wie eine Katze!
Ein toller Tag! Und - wegen der Farben - noch ein schneller Schnappschuss vom Wegesrand v.d. Rückfahrt:
Freitag, 14.04.2017
Ohje, für unseren "Live-Blog" müssen wir mangels Internet den Upload übers Handynetz machen - und wir haben nur "einen Balken", hoffentlich wird das was. Wir haben heute den Strand und die Nicoya-Halbinsel hinter uns gelassen. Jetzt sind wir wieder Richtung Regenwald unterwegs. Momentan nächtigen wir in der "Cerro Lodge" in Garabito / Provinz Punta Arenas. Ein rustikaler, kleiner Spot, die WCs sind draussen. Ein geräumigeres Bad hatten wir noch nie!
Der Reiseführer sagt, von hier aus hat man gute Chancen, den seltenen roten Ara zu beobachten. Am besten um 5 Uhr morgens oder am Nachmittag - so ab 16 Uhr. Nun, das Buch hat nicht gelogen - um 16:03 Uhr hören wir das typische "Kra Kra" der Aras. Und dann kommen sie von allen Seiten angeflogen um die Früchte von den Bäumen in der Umgebung zu naschen. Toll, für uns ist das Tagesziel mal wieder erfüllt und der Reiseführer bekommt einen weiteren Pluspunkt.
Samstag, 15.04.2017
Vor der Brücke am Rio Tarcoles hat man uns mehrfach gewarnt. Unter der Brücke sonnen sich nämlich viele große Krokodile. Das wiederum veranlasst viele neugierige Menschen, ihr Auto kurz abzustellen um von der Brücke zu gucken. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto inzwischen nicht aufgebrochen wird wohl eher gering. Wir haben also die Ratschläge beherzigt: einer bleibt beim Auto, einer geht gucken. Die Aussicht ist wirklich lohnenswert und die Krokos sind riesig:
Es folgt ein Waldspaziergang im Carrara-Nationalpark. Es ist uns gelungen, den Bigfoot unter den Fotomotiven dingfest zu machen. Im Unterholz sind wir einem Ameisenbären begegnet. Leider war das Tier ein wenig fotoscheu, scharf ist nur der Hintern. Aber immerhin:
Ausserdem haben wir einen Nistbaum der roten Aras entdeckt:
Ara-Suchbild:
Auflösung:
Weiter geht die Reise auf überwiegend guter Strasse. Jetzt sind wir in der Nähe von Ojochal und heute Nacht schlafen wir wieder mitten im Wald. Diesmal im Zelt. Hat aber wenig mit Camping zu tun - es ist eventuell eher "Glamping" oder wie das heisst. Jedenfalls ist es superschön hier:
Sonntag, 16.04.2017
Ostersonntag! Was für eine Nacht. Der Regen trommelte unaufhörlich auf unsere Zeltplane. Und nein, das war kein Regen wie wir Ihn kennen - eher REGEN (!!!). Wir dachten schon, der nahe Fluss läuft über oder der Berg rutscht ab oder sowas. Das Wasser von oben ist hier aber eigentlich egal, denn die Luftfeuchtigkeit beträgt hier 320%. Mindestens! Nach dem Frühstück sind wir dann in den glitschigen Urwald. Danach wollten wir uns dann auf den Weg zu einem Wasserfall machen. In Ermangelung von Fusswegen mussten wir durch den Fluss "wandern". Teils zu Fuss, teils schwimmend. Ca. 1,5 Stunden flussaufwärts haben wir das auch geschafft. Nur wir und unsere wassergeschützte Gopro. Wegen der Schlangen natürlich in Wanderstiefeln, damit schwimmt es sich besonders gut. Jede "Wassertreppe" erfordert dabei ganz schön Klettereinsatz über sehr glibschige Steine. Teilweise wird das Wasser so tief, dass wir nicht mehr stehen können. Und die Strömung hat es in sich. Leider haben wir kurz vorm Wasserfall abbrechen müssen, denn in der Ferne hören wir es donnern. Wenn es jetzt so regnet wie letzte Nacht, dann gibt es bestimmt angenehmere Orte als diesen Fluss. Alles in allem ein abenteuerliches Unternehmen, aber im Vergleich zum Urwald sehr erfrischend. Jetzt suchen wir uns noch kurz gegenseitig nach Blutegeln ab und trinken erstmal einen Kaffee!
Montag, 17.04.2017
Nur, um mal zu dokumentieren, wie nah wir dem Wildlife sind... Zuerst dachte Jochen, es sei nur einer seiner zahlreichen Mückenstiche, die da so jucken. Was da alles so mit uns im Zelt zur Untermiete wohnt! (ACHTUNG: es folgt ein Bild von Jochen's Fuss- bei unvorbereiteten Lesern kann das eventuell heftige Reaktionen hervorrufen!)
Auf 4:45 Uhr haben wir uns heute den Wecker gestellt, um durch den nahen Urwald zu streifen um die Tiere zu sehen, die in der Dämmerung aktiv sind. Gesehen haben wir ausser einer Ananas und einem Schmetterling leider nichts. Auch den Puma, der hier vor 2 Tagen gesichtet wurde, treffen wir nicht. Dafür finden wir aber eine Lichtung, an der es eindeutig nach Puma riecht. Zu allem Überfluss sind unsere Schuhe noch nass von der Flusswanderung gestern. Das war kein schöner Spaziergang, zumal noch vorm Frühstück...
Wir haben Ojochal jetzt verlassen und sind in die Berge gefahren. Ein gutes Stück der Strecke sind wir auf der Panamericana unterwegs gewesen und haben dabei den höchsten Punkt dieser Strecke zwischen Alaska und Feuerland (3339m) passiert. Dann ein steiler Abstieg, jetzt sind wir in der Trogon-Lodge bei San Gerardo de Doto im Savegre-Tal. Wir sind umgeben von Nebelwald und der Temperaturunterschied ist enorm. Am Morgen sind wir bei 38 Grad losgefahren, jetzt haben wir 10 Grad. Brrr... Hier gibt es den Göttervogel "Quetzal". Morgen früh um 5 Uhr versuchen wir, den zu finden.
Dienstag, 18.04.2017
Nachdem wir um 4:15 Uhr aufgestanden sind und ca. 2 Stunden auf eine grüne Wand gestarrt haben, hat er sich blicken lassen - der mystische "Göttervogel" Quetzal :
Kein Quetzal, aber auch hübsch:
Da unsere Lodge 8 Canopy-Lines hat, sind wir heute Nachmittag noch ein wenig durch die Baumwipfel geflogen:
Mittwoch, 19.04.2017
Heute haben wir den "Irazu" besucht. Das ist mit 3432m der höchste Vulkan Costa Ricas. Dazu der gefährlichste und unberechenbarste des Landes, sagt zumindest Wikipedia. Barbara mag hier nicht sein, denn unser Besuch hier wird von einem beständigen, dumpfen Grollen untermalt. Leider ist der Krater zu großen Teilen unter dichten Wolken verschwunden. Ein paar Lücken erwischen wir aber doch:
Der Hauptkrater des Vulkanes war übrigens letztes Jahr noch mit Wasser gefüllt, dieser Kratersee ist jetzt verschwunden. Und Apropos Wasser: kaum, dass wir den Abstieg vom Kraterrand begonnen haben, fängt es an zu regnen. Jetzt sind wir in der "Guayabo-Lodge" in Santa Cruz de Turrialba angekommen, es regnet mittlerweile seit 4 Stunden ununterbrochen in Strömen. Die Lodge liegt in der Nähe des Turrialba-Vulkanes, wir sehen aber genau gar nichts vor lauter Regen und Wolken. Und Apropos Vulkan: auf dem Nicaraguanischen TV-Kanal laufen gerade die Nachrichten. Der Vulkan "Póas" nordöstlich von San José ist gerade ausgebrochen und einige Gebiete wurden wohl schon evakuiert. Allerdings steht der Wind günstig und die Asche weht aktuell von San José weg. "Unser" Turrialba soll allerdings auch gerade etwas "herumspökeln", so steht es zumindest bei Auswärtigen Amt. Wir sind zwar nur 3km weg, können das aber vor lauter Regen und Nebel nicht beurteilen. Laut Wetterbericht soll es morgen aber besser werden, dann können wir berichten. Jetzt gibt es erstmal ein Pils!
Donnerstag, 20.04.2017
Ja - aktiv ist er definitiv, der Turrialba. Heute hat sich das Wetter aufgeklart und von unserer Lodge aus können wir den rauchenden Kegel des Berges gut sehen:
Heute haben wir die nähere Umgebung erkundet. Wir waren in Turrialba (Geldautomat, die Colones gehen zur Neige) und haben Guayabo besucht - eine archäologische Ausgrabung einer präkolumbianischen Siedlung. Endlich wieder Urwald und durch den Dauerregen gestern richtig schön matschig:
Am Nachmittag haben wir dann noch den "Jardín Botánico Lankester" bei Cartago besucht. Den fanden wir allerdings nicht so besonders, denn Natur und Pflanzenvielfalt gibt es hier drumherum viel mehr. Morgen geht es für uns leider schon zurück nach San José, um 18Uhr geben wir unser Auto ab. Dass die Zeit auch immer so schnell vergeht...
Freitag, 21.04.2017
Wir sind wieder in San José angekommen. Was für ein Kontrast zur Natur, was für eine laute, überfüllte, staubige aber auch bunte, interessante und schöne Stadt. Morgen um 12:46 Uhr fliegen wir mit Copa-Airlines nach Panama-City und von da geht es um 19Uhr mit der KLM nach Amsterdam. Schade, dass wir schon wieder weg müssen. Wir hoffen, unsere kleine Doku hat Euch gefallen. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Impressionen aus San José. Hasta la proxima vez, Barbara & Jochen